42 Dörfer gefährdet: Fidschi-Insel versinkt langsam im Meer

- Melanie Probandt - Quelle: dpa
"Brutalität der Klimakrise": Eine Insel versinkt im Meer
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Mit der Fidschi-Insel werden oft Traumstrände assoziiert, doch für die Bewohner ist etwas anderes Realität: Dörfer versinken im Meer. Baerbock hat den Inselstaaten nun Unterstützung zugesichert.

Grünen-Politikerin Annalena Baerbock hat als erste deutsche Außenministerin Fidschi besucht, um sich ein Bild der voranschreitenden Klimakrise zu machen. Der Inselstaat im Pazifik hat zwar einen verschwindend geringen Anteil am weltweiten Kohlendioxid-Ausstoß, doch hat umso stärker an dessen Folgen zu leiden. 

"Es sind Orte wie diese Küstendörfer im Pazifik, die uns zeigen, mit welcher Brutalität die Klimakrise zuschlägt", sagte Baerbock. Man müsse alles dafür tun, dass die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad gelinge, damit nicht irgendwann alle Inselstaaten im Meer versinken, so wie das Dorf Togoru.

Ein Dorf nach dem anderen verschwindet im Meer

In den vergangenen 20 Jahren wurde dessen Siedlungsfläche fast vollständig vom Pazifischen Ozean überspült, während der Meeresspiegel infolge des Klimawandels immer weiter steigt. Am Strand leben nun nur noch zwei Familien, die um ihre Häuser fürchten müssen. Ein Drittel der Bevölkerung hat inzwischen aufgegeben und ist den Hang hochgezogen. Dorthin, wo es auch langfristig sicher zu sein scheint. "Dieses Dorf hatte mal vier bis fünf Reihen von Häusern", sagt Filimone Ralogaivau, der im Umweltministerium Fidschis Abteilungsleiter für den Klimawandel ist.

Ein Drittel der Bevölkerung hat inzwischen aufgegeben und ist den Hang hochgezogen. Dorthin, wo es auch langfristig sicher zu sein scheint. "Dieses Dorf hatte mal vier bis fünf Reihen von Häusern", sagt Filimone Ralogaivau, der im Umweltministerium Fidschis Abteilungsleiter für den Klimawandel ist.

Umsiedlung, Förderung erneuerbarer Energien und der Wirtschaft

An den Küsten sieht es nicht besser aus, wo zwischen 70 und 80 Prozent der Bevölkerung leben. Umsiedlung ist ein großes Thema. Sechs Dörfer wurden in Fidschi bereits ganz aufgegeben, 42 gelten als hochgradig gefährdet. Die deutsche Gesellschaft für Entwicklung und Zusammenarbeit (GIZ) unterstützt die Umsiedlungsprojekte. Aber es geht bei der Hilfe für die Inselstaaten auch um wirtschaftliche Hilfe und die Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien.

So seien über einen Fonds der Asiatischen Entwicklungsbank jetzt sieben Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden, mit denen Projekte zur Speicherung von Solarenergie in Vanuatu und Tonga unterstützt würden, sagt Baerbock. "Es reicht nicht mehr aus, dass wir abstrakt in große UN-Töpfe Gelder einzahlen, wo dann Jahre später Gelder ausgezahlt werden, sondern wir müssen jetzt handeln, ganz aktiv und ganz konkret."

Dazu gehörte auch die Eröffnung der ersten deutschen Botschaft in der Südsee auf Fidschi im vergangenen August. Die diplomatische Präsenz ist dringend nötig, denn die Konkurrenz aus China ist längst da, und das in ganz anderem Umfang. "Wenn man hier ein paar Straßen weiter ist, dann sieht man andere, die das Zehnfache an einem Botschaftsgelände hier haben", räumt Baerbock ein.

Und den Menschen in Fidschi ist es letztendlich egal, wer ihnen hilft in der Klimakrise. "Zum jetzigen Zeitpunkt sagen wir: Bettler können nicht wählerisch sein", sagt Filimone Ralogaivau. Für Fidschi stehe schließlich die Existenz von Dorfgemeinschaften wie die in Vuniniudrovo auf dem Spiel.

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